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26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst in Bayern.
Johann Müller aus Königsberg in Franken. Dieser berühmte Astronom und Mathematiker, der am 6. Juni 1436 geboren ward und bei Georg von Penr-bach in Wien studierte, war nach mehrjährigen! Aufenthalte in Italien 1469 an den Hof des Königs oon Ungarn, Matthias Coroiuus, gekommen. 1471 siedelte er von Ofen nach Nürnberg über, um daselbst seinen Stndien zu leben und die Veröffentlichung der zahlreichen aus Italien mitgebrachten Handschriften vorzubereiten. Unterstützt von seinem Freunde Bernhard Walther errichtete er dortselbst nicht nur eine Sternwarte und eine mechanische Werkstätte sondern auch, da die sonstigen Pressen den Satz der griechischen Lettern und der mathematischen Zeichen nicht ausführen konnten, eine eigene Druckerei. Die Erzeugnisse derselben waren Kalender und sonstige astronomische und mathematische Werke, unter welchen die „Ephemeriden", die für jeden Tag die Konstellation der Gestirne von 1475 bis 1506 vorausberechneten, die erste Stelle einnehmen. Die Ernennung des Gelehrten zum Bischos von Regensburg und die gleichzeitige Berufung desselben nach Rom (1475) zur Teilnahme an der von Papst Sixtus Iv. beabsichtigten Kalenderreform bereiteten den wissenschaftlichen Plänen wie der typographischen Tätigkeit Regiomontans ein vorzeitiges Ende.
Ebenfalls nur für eigene Zwecke bestimmt war die Presse des als Meistersänger nicht unbekannten Hans Folz aus Worms, der das Geschäft eines Stadtwundarztes versah und seine volkstümlichen, mit Holzschnitten versehenen Gedichte 1479 und 1480 selbst druckte. Zur gleichen Zeit trat 1479 in dem Kloster der Augustiner-Eremiten, dessen Räume jetzt zum Germanischen Museum gehören, eine Werkstätte ins Leben, die bis 1491 arbeitete, von der aber außer etwa einem Dutzend Drucke weitere Erzeugnisse nicht bekannt sind. Ihr schlossen sich an die Druckereien des Konrad Zeninger (1479 bis 1489) und des Peter Wagner (1483—1500), von denen die erste meist kleinere Sachen, darunter auch ein mehrmals aufgelegtes lateinisch-deutsches Wörterbuch, erscheinen ließ, während die zweite sich besonders um die Herausgabe von Volksund Schul)Christen verdient machte.
Aus der Reihe der weiteren Drucker, die von jetzt an bis 1500 in Nürnberg sich noch niederließen und unter denen Hans Mair und Peter Bischer nur um deswillen zu erwähnen sind, weil ihnen Würzburg, Nürnberg und Bamberg die frühesten Ausgaben ihrer fog. Heiligtumsbüchlein (d. s. Beschreibungen der daselbst aufbewahrten Reliquien) verdanken, hat es eigentlich nur Georg Stuchs aus Sulzbach in der Oberpfalz zu einer hervorragenden Bedeutung gebracht. Das erste von ihm gedruckte Werk, ein Meßbuch von 1484, war in so mustergültiger Weise ausgeführt, daß er bald von den verschiedensten Diözesen und Verlegern Aufträge zur Herstellung liturgischer Bücher erhielt; in der großen Zahl der von ihm bis zum Jahre 1517 gelieferten Druckwerke, deren letztes gleichfalls wieder ein Missale war, finden sich nur wenige, die einem anderen Gebiete angehören. Wie kein zweiter Drucker jener
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Königsberg Wien Italien Ungarn Nürnberg Italien Regensburg Rom Worms Nürnberg Nürnberg Bamberg Sulzbach Oberpfalz
268
49. Elisabeth Charlotte.
damals ein Gebäudekomplex von erdrückender Schwere. Nicht nur ein schwerer sondern zugleich ein abenteuerlicher Komplex, weil er zur Hälfte Prunkbau, zur andern Festung, regelrechte, enorme Festung war. Die jetzt enthaupteten und zerborstenen Türme, die, wie namentlich der Dicke Turm und der Krautturm, gerade dadurch so malerisch wirken, daß sie uns in ihre aufgerissenen Eingeweide hineinsehen lassen, waren plumpe, runde, mit unschönen Helmen geschlossene, von schmalen Fenstern und Schießscharten durchbrochene, an Elefantenbeine erinnernde Kolosse. Und vor allem der Otto Heinrich-Bau mit
Das Heidelberger Schloß nach Merlans Topographia Palatinatus Rheni (1645).
seiner Heute frei aufsteigenden, italienischen Reuaissancesassade, dieser in seiner heutigen Zerstörtheit geradezu geheimnisvoll schöne Bau, wie sah er damals aus? Auf den Renaissaneeunterban waren in unbegreiflicher architektonischer Verfehlung niederländische Giebel als Bedachung aufgesetzt, so daß das ganze Gebäude um seine ursprünglich gewollte Schönheit gewissermaßen betrogen wurde.
Indem Melac Feuerbrand und Pulverminen an das alte Schloß legte, hat er uns, sicherlich ganz gegen sein Wollen, an Stelle des Zerstörten etwas unendlich viel Schöneres hinterlassen.
Zwei Jahrhunderte sind verflossen, seitdem das Heidelberger Schloß zur Ruine wurde. In diesen zwei Jahrhunderten ist die Ruine zu einem Gebäude mit selbständigem Leben, zu einem historischen, im eminentesten Sinne historischen Bau geworden, weil die Hände der Weltgeschichte selbst sie zu dem geformt haben, was sie jetzt ist. Darum hat sie die Pietät zu fordern, die jedem historischen Bau zusteht. Pietät aber heißt einem historischen Bauwerk gegenüber „nicht anrühren".
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth_Charlotte Otto Merlans_Topographia_Palatinatus_Rheni
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
Klinst Und Gßsdhidhtc. Mit Unterstützung des Großh. Badischen Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts und des Großh. Badischen Oberschulrates. Herausgegeben von Dr. H. Luckenbach, Rektor am Gymnasium zu Donaueschingen.
1. Teil: Abbildungen zur alten Geschichte. 6. Auflage. 254 Abbild. a. 112 S. 4°. Preis brosch. M. 1.60, geb. M. 1.90.
2. Teil: Abbildungen zur deutschen Geschichte mit kurzem Anhang über Münz- und Wappenkunde. 285 Abbildungen auf 96 Seiten 4°. [Preis brosch. M. 1.50, geb. M. 1.80.
3. Teil: Die deutsche Kunst des Xix. Jahrhunderts. 81 Abb. auf 54 Seiten 4°. Preis brosch. M. —.90, geb. M. 1.20.
Mehr als je wird es heute als Pflicht jeder höheren Schule erkannt, auf die bildende Kunst Rücksicht zu nehmen. Jährlich mehren sich die Anstalten, deren Schüler in die Museen geführt werden, um dort Originale oder Gipsabgüsse zu betrachten; Besuche einer Kirche oder eines Schlosses, Wanderungen zu den Ruinen einer Burg gehören nicht mehr zu den Seltenheiten, kurz, die Schule hat es als ihre Aufgabe erkannt, ihre Zöglinge, die geschichtlich gebildet werden sollen, in die monumentale Hinterlassenschaft des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit in mäßigem Umfange einzuführen. Für solche Unterweisungen bildet das vorstehende Werk eine vorzügliche Grundlage.
Olympia und Delphi# Von Prof. Dr. H. Luckenbach.
64 S. 4° mit 79 Abbild. Preis brosch. M. 2.50.
Als jüngste Arbeit Luckenbachs liegen uns zwei treffliche Monographien über die beiden heiligsten Stätten Altgriechenlands vor, die jeder Altertumsfreund aufs freudigste begrüßen wird; denn der Autor führt uns da in abgerundeter Darstellung zwei Gebiete vor, für die eine übersichtliche Orientierung dem etwas Fernstehenden nicht leicht möglich ist, da das Material für Olympia nur in einer großen Publikation, das für Delphi überhaupt noch nicht zusammenfassend publiziert vorliegt. Um so dankenswerter ist die Arbeit Luckenbachs, die mit trefflichem Geschick den Stoff umgrenzt und in übersichtlicher Weise fesselnd darstellt. Nehmen wir noch dazu, daß die interessanten Erläuterungen durch zahlreiche, größtenteils treffliche Abbildungen ergänzt sind, so können wir sagen, daß die beiden Monographien geradezu einem Bedürfnisse in erschöpfender Weise abhelfen.
Zeitschrift für Lehrmittelwesen und pädagogische Literatur.
Die Akropolis von Athen. Von Professor Dr. H.
Luckenbach. Zweite stark vermehrte Auflage. 53 Seiten 4° mit 83 Abbildungen. Preis brosch. M. 2.50.
Es war eine besonders schwierige, aber auch besonders dankenswerte Aufgabe, die sich der Verfasser hiermit gestellt hat, beides aus demselben Grunde schwierig, weil es nämlich noch kein zusammenfassendes wissenschaftlich erschöpfendes Werk über die Akropolis gibt. Gerade in der sicheren kurzen Zusammenfassung der feststehenden Ergebnisse und in der besonnenen, auf gesundem Urteil beruhenden Behandlung der noch schwebenden Fragen zeigt sich die geschickte Hand des Verfassers in vorteilhaftestem Lichte. Das Schwergewicht hat er mit Recht auf die Beigabe einer reichlichen Zahl gut ausgewählter, großenteils für den vorliegenden Zweck eigens hergestellter Abbildungen verlegt. Das Heft ist Prof. A. Michaelis zu seinem 70. Geburtstag gewidmet, und es macht dem Altmeister alle Ehre, solche Männer wie den Verfasser zu seinen Schülern zählen zu dürfen.
Südwestdeutsche Schutblätter.
Durch jede Buchhandlung zu beziehen.
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Extrahierte Personennamen: H._Luckenbach H._Luckenbach H.
Luckenbach A._Michaelis
Extrahierte Ortsnamen: Oldenbourg Berlin Donaueschingen Altgriechenlands Athen
190
35. Augsburger Studien.
Bronzereliefs zu sehen sind, wahrscheinlich auch die Bronzekandelaber am Choraufgange und die schildhaltenden Löwen vor den Portalen der Residenz und sicher die vier „Wachter", die iu der Frauenkirche Verwendung faudeu am Denkmale Kaiser Ludwigs des Bayern, mit welchem wohl bescheidener aber nicht minder kunstvoll der Sohn zur Tat machte, was der Vater mit seinem Mausoleum des Hauses Wittelsbach erstrebt.
Wilhelms V. eigenes Grabdenkmal ist das große Kruzifix geworden, dessen Fuß in tiefstem Weh die Gestalt der Magdalena umklammert. Und von all dem Totenprunk, der für die majestätischen Hallen von Sankt Michael geplant war, ist schließlich nur die Gestalt des Erlösers übrig geblieben, in ihrer ergreifenden Schlichtheit die wahrste Verkörperung des Fürsten, der den Leitstern seines Erdenwallens in den Worten gefunden hatte: „Auf dich, o Herr, hab ich gehofft mein Leben lang und mein Vertrauen wird nicht zu Schanden werden."
35. Augsburger Studien.
Don Wilhelm Heinrich Riehl?)
Vier Flüsse lassen die alten Augsburger am Augnstusbrunuen zu den Füßen des Imperators lagern, der ihre Stadt gegründet. Wer nicht ortskundig ist, der muß eine genaue Spezialkarte zur Hand nehmen um diese vier Flüsse aufzufinden; er entdeckt dann als dritten und vierten Fluß neben Lech und Wertach die Singold und den Vrnnnenbach und lächelt darüber. Dieses Lächeln ist aber voreilig. Denn die beiden Bäche repräsentieren nicht bloß ihren eigenen Wasserfaden sondern je eineu ganzen Strang von kleinen Parallelbüchen, ein Netz von Quellen, wodurch die Lech- und Wertachauen mit zahllosen nassen Grüben durchschnitten, die Stadt Augsburg nach außen verteidigt, nach innen mit dem reichsten Schatze nutzbaren Wassers versehen wird.
Keine in der Ebene gelegene deutsche Stadt ist so reich wie Augsburg au trefflichen Brunnen und Quellen und dieser Reichtum hängt mit dem wunderlichen Wasserfestem von Singold und Brunnenbach eng zusammen. In den letztvergangenen Jahrhunderten war es der besondere Stolz des Augsburger Bürgers, daß feine Stadt vor allen Städten des Reiches die größte Fülle von Brunnen besitze und daß in fast jedes reichere Haus fortwährend reines Wasser zuströme. Noch jetzt gehören die vielen prunkhaften, oft mit schönen kleinen Metallfignren geschmückten Brunnen im Innern der Höfe zu den anziehendsten häuslichen Altertümern der Stadt, wie an den großen drei
!) „Kullurstudien aus drei Jahrhunderten", S. 261 ff. Stuttgart 1873 \ Cotta. Seit Niederlegung der alten Festungswerke haben sich neue, schöne Stadtteile im Westen und Süden Augsburgs entwickelt, im Osten und Norden sind beträchtliche Fabriken erstanden: aber trotzdem und obschon auch das einst so farbenfrohe Straßenbilderbuch stark abgeblaßt, manches von W. Riehls geistreichen Ausführungen, vor nunmehr 50 Jahren niedergeschrieben, heute nicht mehr allgemein giltig ist, dürfte dennoch die Aufnahme dieser meisterhaften kulturgeschichtlichen Studie noch ihre Berechtigung haben.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Wilhelms_V. Wilhelms_V. Michael Wilhelm Heinrich_Riehl Heinrich Singold Cotta W._Riehls
424
81. Die Walhalla.
wurden, die den Ruhmestempel Napoleons im Strahlenglanz erscheinen ließen, in jenen Tagen der tiefsten Erniedrigung Deutschlands hatte der bayerische Prinz den Entschluß gefaßt dem deutschen Genius dieseu Ehrentempel, seine Walhalla, zubauen. „Es macht den Eindruck," sagt Döllinger, „wie wenn ehedem römische Senatoren dem von der Niederlage bei Kaunä heimkehrenden Konsnl Varro entgegengingen und ihm dankten, daß er doch am Vaterland nicht verzweifelt habe." Schon bei einem früheren Besuch in Berlin (Neujahr 1807) lenkte er seine ersten Schritte zu Schadow um für seine Walhalla eiue Büste Friedrichs des Großen in Auftrag zu geben. Außer bei Schadow bestellte Ludwig dann noch bei Rauch, Tieck und Wichmann Büsten deutscher Geistesheroen. Während selbst die edelsten Patrioten trübe resignierten, hatte Kronprinz Ludwig niemals das Vertrauen verloren ans die geistige Kraft des Volkes, die früher oder später das Vaterland wieder aufrichten, das Gefühl der Zusammengehörigkeit wecken müsse. Damals, als der Prinz täglich gezwungen war mit Berthier, Net) und anderen französischen Marschällen in Berührung zu kommen, war das Gedicht entstanden:
„Auf, ihr Teutschen, sprengt die Ketten,
Die ein Korse euch hat angelegt;
(Eure Freiheit könnet ihr noch retten,
Teutsche Kraft, sie ruhet unbewegt . . .
Auch auf den Wunsch des Prinzen war Joh. Müller eingegangen, „alle diese Männer, nicht gelehrt, ohne alles Zitat, aber mit lebendiger Vorstellung dessen, was jeder war und was zu sein er uns lehrt, aufzuzeichnen". Doch starb Müller, bevor er den Plan ausgeführt hatte, und Ludwig übernahm nun selbst die Abfassung kurzer biographischer Skizzen über die „Walhalla-genossen". Man mag den Stil barock nennen und den einen und anderen Verstoß gegen die Geschichte tadeln, aber man muß der Objektivität des Verfassers Gerechtigkeit widerfahren lassen.
Zwölf Jahre nach der Grundsteinlegung, wieder am Jahrestag des Leipziger Befreiungskampfes, öffneten sich die ehernen Tore des deutschen Ehrentempels. Unter den Klängen des von Stunz komponierten Walhallaliedes schritt der König mit großem Gefolge die majestätische Marmortreppe hinan. Das Gelübde, das er vor 35 Jahren nach der Schlacht bei Jena den zürnenden Walküren geleistet, war gelöst. Auch bei dieser Feier gab er dem Wunsche Ausdruck, Walhalla solle vor allem zur Erstarkung deutschen Sinnes beitragen. Im Jahre 1830 war auch für ein einiges Deutschland kaum mehr als der Grundstein gelegt. Im Laufe der folgenden zwölf Jahre war an dem Bau nicht lässig fortgearbeitet worden, obwohl ein ausschweifender Partikularismus in gleicher Weise wie das Streben nach unbedingter Einheit, das sich zu anarchischer Tendenz verirrte, die Entwickelung der Einheitsidee schädigte. Aber es waren doch wenigstens die Glieder des deutschen Volkes nicht mehr durch Zollschranken zerrissen und die deutsche Bewegung im Jahre 1840 hatte gezeigt, daß die
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Döllinger Schadow Friedrichs Schadow Ludwig Ludwig Wichmann Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Walhalla
Extrahierte Ortsnamen: Ruhmestempel_Napoleons Deutschlands Berlin Friedrichs Jena Deutschland
105. König Maximilian Ii. von Bayern und die Wissenschaft. 509
großer und kostspieliger, dem geschichtlichen Gebiete ungehöriger Werke möglich. Diese Bibliotheken sind aber verschwunden und überhaupt werden große Privatbibliotheken, die als Fideikommisse jahrhundertelang bei der Familie blieben, heutzutage nicht leicht mehr gebildet oder auch nur fortgesetzt. Jedermann bedient sich jetzt der öffentlichen Bibliotheken; die Gelehrten sind eben nicht zugleich die Reichen und die Reichen sind nur sehr selten die Gelehrten.
Dank der königlichen Aufträge und Mittel sind eine Reihe der bedeutendsten Werke, Denkmäler deutscher Forschung und Gelehrsamkeit, ins Leben gerufen worden: es entstand die Sammlung der deutschgeschriebenen Chroniken der deutschen Städte (im 15. und 16. Jahrhundert); die deutschen Reichstagsakten seit dem Erscheinen der goldenen Bulle, eine großartige Publikation, versprechen Helles Licht nicht nur auf die deutsche sondern auch aus die europäische Geschichte zu werfen; die Jahrbücher der deutschen Geschichte, die For-
schungen zur deutschen Geschichte, die Sammlung mittelalterlicher Formel- und Prozeßbücher, die Geschichte der deutschen Wissenschaft (ans 23 Einzelwerken bestehend, für die allein der König die Summe vou 50000 Gulden aus seiner Privatkasse bewilligte) werden Fundamentalwerke wissenschaftlicher Forschung werden; durch Preisausschreibungen für Biographien berühmter Deutscher und verdienter Bayern sind bereits tüchtige Werke erzielt und viele andere bedeutungsvolle Bereicherungen unserer historischen Literatur (z. B. die historischen Lieder der Deutschen vom 15. bis 17. Jahrhundert, die Korrespondenz der Fürsten des Wittelsbachischen Hauses von 1550—1650) sind durch die Muni-fizenz des Königs ermöglicht worden; der König war es auch, der zuerst
den Gedanken eines Werkes wie die Bavaria faßte und nicht bloß den
Plan im allgemeinen sondern auch im Detail entwarf, und der jetzt
schon sehr günstige Erfolg des nur erst zur Hälfte Vollendeten Werkes
beweist, welch treffendes Urteil, welch richtigen Blick er in Dingen des eigenen Landes befaß.
Wenn der Verdienste Maximilians Ii. um die Wissenschaft gedacht wird, darf Über das bayerische Nationalmuseum nicht geschwiegen werden.
Denn der Gewinn ans dieser einzigen Sammlung kommt doch auch der Ge-
schichte zugute, und wer immer Bayerns, ja Deutschlands frühere Sitte, Kultur und Kunsttätigkeit in dem Jahrtausend von der Karolingischen bis zur Napoleonischen Zeit gründlich, das heißt, anschaulich kennen und studieren will, der muß fortan nach München zu diesem Museum wandern und an dieser überraschenden Fülle künstlerischer Erzeugnisse Geist und Herz erfrischen. Wie Vieles und Kostbares ist hier vom sicheren Untergange gerettet, wie Vieles, das in seiner Verborgenheit bisher unbeachtet, in seiner Vereinzelung tot und bedeutungslos geblieben, hat hier erst durch seine Einfügung in ein großes symmetrisches Gauzes, durch seine örtliche Verbindung mit Verwandtem Leben und Gedankengehalt empfangen! Wir dürfen Paris um sein Hotel de Cluny nicht mehr beneiden, denn unser Museum ist jetzt schon gehaltvoller und groß-
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Ii Maximilian Maximilians Cluny
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Bayerns Deutschlands Karolingischen Paris
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^sasmsm^
Zwlf Bildertafeln zur Geschichte der Baukunst und Bildhauerei. R. Voigtlnder's Verlag in Leipzig. 1723.
1. in Hof im Rnigspalaft zu horsabad (ttiniut).
Der Palast wurde erbaut von 711 v. Chr. an vom König Sargon. Gesamt-Flche 961 Ar. Aus: Fergusson, Handbook of aromtecture.
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Zwlf Bildertafeln zur Geschichte der Baukunst und Bildhauerei, R. Voigtlnder's Verlag in Leipzig,
1. itt Hof im Tinigspalast zu Tihorsabad (ttittioe).
Der Palast wurde erbaut von 711 v. Chr. an vom König Sargon. Gesamt-Flche 961 Ar. Aus: Fergusson, Handbook of architecture.
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Zwlf Bildertafeln zur Geschichte der Saiitmift und Bildhauerei. R. Voigtlnder's Beklag in Leipzig^
1. Semptl der Athen Parthenos (Der Parthenon") auf der Akropolis zu Athen.
Nach den Perferkrieaeu von Jktinos und Kallikrates neu gebaut, von Phidias mit Bildwerken geschmckt. Teilweife zerstrt durch eine veuetiauische Bombe 1687.
Neuzeichuuug von Fr. Thiersch.
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